Nr. 246 (2019)

Islamische Seelsorge
Eine theologische Begriffsbestimmung

Nr. 246 (2019)

Von Mustafa Cimşit

1 Einleitung

Der Begriff der Seelsorge, der historisch aus den Begriffen Seele und Sorge im deutschen Sprachraum gewachsen ist, lässt sich weder im Koran noch in der Sunna als solcher wiederfinden. In der christlichen Theologie ist diese Tatsache adäquat dazu, d.h. die Bibel gibt diese Begrifflichkeit nicht her. Das bedeutet jedoch nicht, dass wenn der Begriff im Koran oder in der Bibel nicht in dieser Form erwähnt ist, auch das Phänomen nicht existiert. In der Tat sind zahlreiche

Hinweise im Koran und in den Hadithen zu finden, die als Quelle der islamischen Seelsorge heranzuziehen sind.

2 Ursprung der Seelsorge

In der Öffentlichkeit herrscht die Meinung vor, dass die Seelsorge typisch christlich sei. Auf der ZDF-Webseite Forum am Freitag, auf der über den Islam informiert wird, ist zu lesen, dass im Gegensatz zum Christentum der Islam die Institution der Seelsorge nicht kenne. In diesem Fall seien die Angehörigen gefragt: „Wenn wir von Seelsorge sprechen, dann ist jedes Familienmitglied ein Seelsorger, egal ob Vater, Mutter, ein Freund oder ein Bekannter“, erklärt ein hoher Verbandsfunktionär. Er ist der Ansicht, dass der Islam das Phänomen der Seelsorge ursprünglich nicht kenne.[1] Dazu wird folgender Koranvers zitiert: „Und hütet euch vor einem Tag, an dem keine Seele für eine andere etwas begleichen kann […]“.[2] Manch einer versucht anhand dieses Verses die Seelsorge im Islam zu negieren, was auf mangelnde Kenntnis und Erfahrung beruht und zu einem Trugschluss führt.[3] Dieser Koranvers verweist auf die persönliche Verantwortung eines jeden vor Gott und ist kein Beleg für das Fehlen einer Seelsorge im Islam.

Um der Frage nachzugehen, ob in der islamischen Theologie das Phänomen der islamischen Seelsorge vorhanden ist, bedarf es zunächst einer Klärung über den Ursprung des Seelsorgebegriffes. Die Annahme, dass der Begriff der „Seelsorge“ ein rein christlicher Terminus sei, ist ein Fehlschluss. Die Forschung kann diese Annahme jedoch nicht bestätigen, denn die Zusammensetzung aus „Seele“ und „Sorge“ ist ein im Deutschen geschichtlich gewachsener Begriff, zu dem es in den Ursprachen der Bibel keine Entsprechung gibt.

Das Wort „Seelsorge“ ist ein ca. 500 Jahre alter Begriff der christlichen Theologie im Deutschen. Er leitet sich von dem lateinischen Terminus cura animarum (cura [lat.] = Sorge; anima [lat.] = Seele) her, der im Mittelalter als die Hauptaufgabe des Klerus angesehen wurde. Anima meinte damals aber nicht nur die heute sogenannten psychischen Aspekte des Menschseins, sondern vor allem Geist und Willen. Als religiöse Tätigkeit richtet die so verstandene Seelsorge ihr Hauptaugenmerk auf ein rechtgläubiges ganzheitliches Verhältnis des Menschen zu Gott.

Wer in einer Bibel-Konkordanz das Wort Seelsorge finden möchte, sucht vergeblich. Vielmehr begegnet uns dort der Begriff „Paraklese“, was im weitesten Sinne mit „Begleitung“, im engeren Sinne mit „Ermutigung“, „Ermahnung“ und „Tröstung“ wiedergegeben werden kann. „Seelsorge“ ist somit kein biblischer, sondern ein vorbiblicher Begriff.[4]

Bereits in der griechischen Antike wird die Ausführung einer „Sorge um die Seele“ hoch geschätzt. Plato beklagt sich in den Apologien des Sokrates über folgenden Umstand: „Mein bester Mann, du, ein Athener, aus der bedeutendsten und ob ihrer Kultur und Stärke angesehensten Stadt, schämst du dich nicht, dich um Geld zu sorgen, dass du möglichst viel davon hast, und um Ruhm und Ehre, um Einsicht aber und um Wahrheit und um deine Seele, dass sie möglichst gut wird, sorgst und kümmerst du dich nicht?“[5] Das ist ein eindeutiger Beleg für eine vorbiblische Existenz der Seelsorge.

Natürlich geht auch Jesus in der Bibel auf die Seelsorge ein, wodurch sie zum Gegenstand der christlichen Theologie erhoben wird. Analog zur o.g. Ermahnung Platos warnt Jesus in der Bibel vor einer einseitigen Sorge um das Leib und Leben: „Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung?“[6] Jesus klärt die Seelsorgefrage rhetorisch und überlässt es dem Leser, die Botschaft dahinter herauszufinden. Durch eine Gegenfrage gelangt man zur eigentlichen Intention des Bibelverses: Wenn man sich nicht um den Leib und das Leben sorgen soll – cura corporis – , dann bleibt nur eine Sorge übrig, nämlich die Sorge um die Seele, also die cura animarum.

3 Definition der Seelsorge

Der Blick in die gängigsten theologischen Lexika Das Lexikon für Theologie und Kirche (LThK)[7], Die Theologische Realenzyklopädie (TRE), Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG)[8] und Evangelisches Kirchenlexikon. Internationale theologische Enzyklopädie (EKL)[9] liefert keine allgemeingültige Definition der Seelsorge.[10]

Über den „ersten Seelsorger“ nach christlichem Verständnis lehrt die Theologische Realenzyklopädie (TRE), eines der bedeutendsten Hauptnachschlagewerke der heutigen christlichen Theologie, Folgendes: „Der erste Seelsorger und Prinzip aller Seelsorge ist der dreieinige Gott selbst, der Schöpfer der Seele, der sich […] um den Erhalt der kreatürlichen Wirklichkeit und der Seele im umfassenden Sinne sorgt.“[11] Das vielbesuchte Wissensportal Wikipedia diskutiert ebenfalls den Begriff „Seelsorge“. Demnach ist die Seelsorge „ein aus theologischer Sicht motiviertes Bemühen um den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit und dessen Beziehung zu Gott.“ [12]

Trotz des Fehlens einer allgemeingültigen Definition besteht jedoch ein weitgehender Konsens darüber, dass es sich bei einer Seelsorge um ein „Gespräch im religiösen Kontext“ handelt.[13]

Halt, Trost und Betreuung sind wichtige Schlüsselbegriffe und Hauptanliegen jeglicher Seelsorge. Wenn eine Seelsorge auf diese Grundelemente zusammengefasst wird, kann ohne weiteres gesagt werden, dass grundsätzlich jeder Gläubige kraft seines Glaubens einem Ratsuchenden zum Seelsorger werden kann.[14] Diese Schlussfolgerung kann auch die islamische Theologie unterschreiben.

4 Voraussetzung der Seelsorge

Neben den Grundelementen Halt, Trost und Betreuung hat die Seelsorge die Bedingung der Rechtgläubigkeit zu erfüllen, was mit einem rechten Verhältnis zu Gott umschrieben werden kann. Diese Glaubenshaltung hat ethische Folgen, wie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, die für die Seelsorge eine wichtige Rolle spielen. Die ethischen Prinzipien Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit finden sich in der islamischen Theologie unter dem Begriff Iḥsān wieder. Er ist das dritte Fundament der islamischen Glaubenslehre, der für die erwähnte Glaubenshaltung von großer Bedeutung ist. Iḥsān wird im berühmten Gabriel-Hadith überliefert. Darin erklärt der Prophet Muhammad den Begriff Iḥsān[15] als einen Zustand der darin bewussten Handlungsweise, dass Gott allgegenwärtig ist. [16]

Dabei wird der Begriff Iḥsān zusammen mit den Begriffen Islām und Īmān erwähnt, wodurch er eine hohe Bedeutung erhält. Es sind nämlich die Grundlagen des Islams überhaupt, die in diesem Hadith thematisiert werden und zwar die fünf Säulen und die sechs Glaubensgrundlagen des Islam. Iḥsān, das Bewusstsein der Allgegenwärtigkeit Gottes, gehört zu den wichtigsten Bedingungen der islamischen Religiosität und des rechten Verhältnisses zu Gott. Mit Gott zu sein und mit ihm zu gehen ist ein erklärtes Ziel der muslimischen Frömmigkeit. Dazu heißt es in einem Hadith: „Allah, der Erhabene, sagt: ‚[…]Mein Diener nähert sich Mir nicht mit etwas, das Ich mehr liebe als das, was Ich ihm zur Pflicht auferlegt habe. Mein Diener fährt fort, sich Mir durch zusätzliche Frömmigkeit zu nähern, bis Ich ihn liebe. Und wenn Ich ihn liebe, bin Ich sein Gehör, mit dem er hört, sein Sehvermögen, mit dem er sieht, seine Hand, mit der er zupackt, und sein Fuß, mit dem er geht. Wenn er mich bittet, werde ich gewiss erfüllen, und wenn er Mich um Beistand bittet, werde ich ihm gewiss Zuflucht gewähren.‘“[17] Hier wird die Gegenwart Gottes in den Alltagshandlungen des Menschen sichtbar, sodass die Handlungen als durch gottbegleitete Handlungen wiedergegeben werden. Es soll damit verdeutlicht werden, dass durch die Gebete das Bewusstsein für diese Gegenwärtigkeit geschärft werden kann, dass die Handlungen im menschlichen Leben wie von Gott ausgeführt wahrgenommen werden können. Demzufolge wird eine Einheit mit Gott gebildet und die Hilfe und der Beistand Gottes sind in diesem Zusammenwirken von sich aus gegeben. Dadurch hört, sieht, greift und geht man mit Gott. Auch die große christliche Seelsorgerin und Mystikerin des Mittealters Hildegard von Bingen schrieb: „Denn was immer ohne Gott gesucht und ohne Gott gefunden wird, geht dem Verderben entgegen“[18] Das heißt, dass die Seelsorge religionsübergreifend die Gegenwart Gottes als sinngebend und existenziell ansieht.

5 Seelsorge im Koran

Der Allmächtige ist derjenige, der die Seelen erschaffen und sie geformt hat. Im Koran heißt es, dass Gott näher zum Menschen ist, als seine Halsschlagader[19]. Demnach ist er näher zum Menschen als der Mensch zu sich selbst sein kann. Dazu heißt es: „Ihr Gläubigen! Hört auf Allah und seinen Gesandten, wenn er euch zu etwas aufruft, was euch Leben verleiht! Ihr müsst wissen, dass Allah zwischen den Menschen und sein Herz tritt, und dass ihr zu ihm versammelt werdet.“[20] Dieser Vers verdeutlicht, dass der Koran die Wissenshoheit Gottes und insbesondere das Wissen über den Menschen in besonderer Weise hervorhebt. Daraus resultiert, dass der Muslim zunächst Gottes Wort und auf diese Weise den Koran, heranzuziehen hat, wenn er über sich essentielle Erkenntnisse einholen möchte. Das Wort ist das Hauptinstrument der Seelsorge. Die Seelsorge wird mit Worten erreicht und mit dem Wort steht und fällt das seelsorgerische Handeln. Wenn nun davon ausgegangen wird, dass kein Wort höher ist als das des Allmächtigen und Barmherzigen, dann ist Gottes Wort die beste Seelsorge und es heilt alle Wunden des Gläubigen.[21] Auch in der Moderne ist die Seelsorge am Model des Gesprächs orientiert,[22] denn Worte berühren die Herzen. Daraus kann als Ziel des seelsorgerischen Handelns aus dem Koran formuliert werden, dass das Herz aus seiner Unruheposition, Erregung und Misstrauen in eine Stufe des Vertrauens und der Gelassenheit übergeht und dadurch zur Ruhe kommt. Zu diesem Ziel verhilft das „Wort Gottes“ (Kalāmullah)[23]: „Diejenigen, die glauben, und deren Herz im Gedenken Allahs Ruhe findet – denn im Gedenken Allahs finden ja die Herzen Ruhe.“[24] Die Ruheposition ist das Ziel eines Seelsorgebedürftigen, das von „Wort Gottes“ angesprochen wird. Die sich in Sorge befindliche Seele ist auf der Suche nach dem tröstenden Wort, einem Wort, das ihr die Sorgen und Ängste nimmt und Ruhe verleiht. Der Vers gibt einem Seelsorgebedürftigen Rat, sich auf Gottes Kraft und die heilenden Kräfte seiner Worte, in diesem Falle den Koran, zu besinnen.

So wie im deutschen Sprichwort zutreffend formuliert „die Hoffnung stirbt zuletzt“, ist die Hoffnung der Nährboden für die Seele. Sollte sie einmal „im Sterben“ liegen, so gibt der Koran ihr folgende Wiederbelebung: „Also, wahrlich, mit der Erschwernis geht Erleichterung einher; wahrlich, mit der Erschwernis geht Erleichterung (einher).“[25] Für einen Leidenden, der sein Leiden nie zu enden sieht, kann diese „Zukunftserleichterung“ gewiss eine Stütze und eine gute Seelsorge sein. Leid kann in zwei Kategorien unterteilt werden: Verschuldetes und unverschuldetes Leid. Verschuldetes Leid ist in der Regel das Schlimmere der beiden, denn da kommt noch der Schmerz des Verschuldens hinzu, was oft zur Verzweiflung führt.

Es gehört zu den Wesenseigenschaften des Menschen, dass er Fehler begeht[26] und diese sich auf seinen Körper und seine Seele auswirken. Es ist nicht immer leicht seine Fehler, seine Überschreitung einzusehen. Deshalb wird der Mensch durch den Koran ermutigt die Hoffnung nicht aufzugeben. In der Sure Az-Zumar heißt es dazu: „Ihr meine Diener, die ihr gegen euch selber nicht maßgehalten habt! Gebt nicht die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Allahs auf! Allah vergibt (euch) alle (eure) Schuld. Er ist es, der barmherzig ist und bereit zu vergeben.“[27] Zuerst stellt der Koran klar, dass die Sorgen eigenverschuldet sein können. Dies soll jedoch kein Grund zum Zweifeln geben. Gottes Hilfe und seine Gegenwart soll nicht vergessen und die Hoffnung auf seine Barmherzigkeit und Vergebung aufrecht erhalten werden. Vergebung bedeutet hier nicht nur geistige/seelische Befreiung, sondern auch die physische Heilung, die durch Ängste und Sorgen der Seele verursacht sind, denn Körper und Seele bilden eine Einheit. So kommt der Koran auch einem in finanzieller Sorge Befindlichen zur Hilfe, indem er die Gläubigen zum Beistand aufruft: „Und wenn er (der Schuldner) in Schwierigkeiten ist, dann sei (ihm) Aufschub (gewährt,) bis eine Erleichterung (eintritt). Und daß ihr (es) als Almosen erlaßt, ist besser für euch, wenn ihr (es) nur wißt.“[28] Hier werden die einzelnen Gemeindemitglieder dazu angehalten, dass sie den in Not Geratenen unterstützen und seine Sorgen beseitigen. Eine finanzielle Not birgt beide Aspekte in sich, nämlich die leibliche und die seelische Notlage.

Das Wohlergehen der Seele und des Körpers und die Errettung von den Sorgen, sind in diesem Kontext auch durch den Koran an Geduld geknüpft: „Ihr Gläubigen! Habt Geduld und bemüht euch, standhaft und fest zu bleiben! Seid gottesfürchtig, so erlangt ihr die Errettung.“[29]

Folgende zwei Verse verdeutlichen, dass Gott die Quelle der seelischen/geistigen Ruhe ist und dass durch die Hinwendung an diese Kraft die Ruhe in die Herzen einkehren kann. Der erste lautet: „Allah machte es nur zu einer frohen Botschaft für euch, und damit eure Herzen dadurch Ruhe finden, denn der Erfolg kommt nur von Allah, dem Allmächtigen, dem Allweisen.“[30] Im zweiten Vers heißt es: „Er ist es, der die Ruhe den Gläubigen ins Herz herab gesandt hat, damit sie sich in ihrem Glauben noch mehr bestärken lassen würden. Allah (allein) hat die Heerscharen von Himmel und Erde (zu seiner Verfügung). Er weiß Bescheid und ist weise.“[31]

6 Seelsorge in der Sunna

Die Sunna des Propheten Muhammad (s.a.w.)[32] ist die zweite Quelle der islamischen Theologie und nach dem Koran die zweite Säule in der religiösen Praxis der Muslime. Die Sunna beschreibt die Handlungen des Propheten Muhammad, die er vollzogen bzw. unterlassen hat und Aussagen zu den Handlungen, mit denen er sie verboten, befürwortet oder dazu geschwiegen hat.[33] Die Literaturgattung, die sich der Praxis des Propheten Muhammad widmet, wird Hadith genannt. Jede theologische Legitimität der Handlung eines Muslims leitet sich direkt oder indirekt vom Leben des Propheten ab. Das zieht sich wie ein Strang durch die gesamte islamische Tradition.[34]

Bevor jedoch eine islamische Seelsorge in der Sunna herausgearbeitet wird, soll folgende Bibelstelle aus dem Evangelium nach Matthäus genannt werden, in der Jesus als Weltrichter in der Endzeit zu den Menschen spricht:

„Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: ‚Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist, von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.‘ Dann werden die Gerechten antworten und sagen: ‚Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben Dich gespeist? Oder durstig und haben dich getränkt? Wann haben wir Dich als Fremdling gesehen und beherbergt? Oder nackt und haben Dich bekleidet? Wann haben wir Dich krank oder gefangen gesehen und sind zu dir gekommen?‘ Und der König wird sagen zu ihnen: ‚Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.‘ Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: ‚Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränkt. Ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich nicht besucht.‘ Da werden sie ihm antworten und sagen: ‚Herr, wann haben wir dich gesehen hungrig oder durstig oder als einen Fremdling oder nackt oder krank oder gefangen und haben dir nicht gedient?‘ Dann wird er ihnen antworten und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem unter diesen geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.‘ Und sie werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben.“[35]

Im biblischen Text redet Jesus als König am Jüngsten Tag sowohl zu denjenigen Menschen, die Hilfsbedürftigen und Kranken zu Hilfe geeilt sind, als auch zu denen, die diese Hilfe unterlassen haben. Diese Hilfe ist in sechs Arten unterteilt: Das Speisen der Hungrigen, das Tränken der Durstigen, das Beherbergen von Fremden, das Bekleiden der Nackten, das Besuchen der Kranken und das Aufsuchen der Gefangenen. Diejenigen, die diese Hilfe geleistet haben, erhalten die ewige Glückseligkeit. Die anderen jedoch den ewigen Pein.

Zu dieser Bibelstelle existiert eine adäquate Hadithüberlieferung:

„Allah der Mächtige und Erhabene spricht am Tag der Auferstehung: ‚O Sohn Adams, Ich war krank, und du hast mich nicht besucht.‘ Er sagt: ‚O Herr, wie kann ich dich besuchen, wo du doch der Herr der Welten bist?‘ Er spricht: ‚Hast du nicht gewusst, dass einer meiner Diener krank war, und du hast ihn nicht besucht? Hast du nicht gewusst, dass, wenn du ihn besucht hättest, du mich bei ihm gefunden hättest? O Sohn Adams, Ich habe dich um Speise gebeten, doch du hast mich nicht gespeist.‘ Er sagt: ‚O Herr, wie kann ich dich speisen, wo du doch der Herr der Welten bist?‘ Er spricht: ‚Hast du nicht gewusst, dass jener mein Knecht dich um Speise bat, doch du hast ihn nicht gespeist? Und hast du nicht gewusst, dass, wenn du ihn gespeist hättest, du (den Lohn für) dies bei mir gefunden hättest? O Sohn Adams, ich hab dich um Trank gebeten, doch du hast mich nicht getränkt.‘ Er sagt: ‚O Herr, wie kann ich dich tränken, wo du doch der Herr der Welten bist?‘ Er spricht: ‚Jener Mein Knecht hat dich um Trank gebeten, doch du hast ihn nicht getränkt. Wenn du ihn aber getränkt hättest, hättest du (den Lohn für) dies bei mir gefunden.‘“[36]

Im Hadithtext spricht Gott am Jüngsten Tag zu denen, die in der Situation waren den Kranken und Hilfsbedürftigen Hilfe zu leisten. Jedoch sind im Hadith nur diejenigen erwähnt, die diese Unterstützung unterlassen haben und diese werden angemahnt. Die spezifischen Arten der Hilfe sind im muslimischen Text ebenfalls aufgezählt: Es sind das Speisen der Hungrigen, das Tränken der Durstigen und das Besuchen der Kranken. Im Vergleich zum Matthäustext, der zusätzlich auf Bekleidung, Beherbergung und Gefangenenbesuch eingeht, sind hier nur das Essen, das Trinken und der Krankenbesuch aufgezählt, wodurch eine Konzentrierung der Hilfeleistung auf die elementaren Bedürfnisse erfolgt.

Im biblischen Text ergehen eine Anklage und ein Urteil, die aus dieser geleisteten oder unterlassenen Hilfe resultieren. Das Urteil ist sehr schwerwiegend, so dass es die Ewigkeit berührt. Im Hadithtext ist eine Anklage festzustellen, ohne dass ein Urteil ergeht. In beiden Texten erhebt Gott die Anklage nicht in eigenem Namen, sondern im Namen der Notleidenden. Beide Texte implizieren sowohl eine frohe Botschaft als auch eine Ermahnung. Die frohe Botschaft ist die Annahme der Hilfstätigkeit am Notleidenden durch Gott und die Ermahnung ist die Anklage, die durch die Unterlassung droht. Die Barmherzigkeit Gottes den Menschen gegenüber ist jedoch die Grundbotschaft  beider Texte.

Mt 25,34-46 bildet in der christlichen Theologie die Grundlage für die Seelsorge. In der islamischen Primärliteratur ist, wie wir gesehen haben, der Inhalt von Mt 25,34-46 in leichter Variation adäquat wiederzufinden. Daraus resultiert, dass die theologische Grundlegung der islamischen Seelsorge zu der im Christentum in Analogie steht.

7 Versuch einer islamischen Seelsorgedefinition

Um eine muslimische Seelsorgedefinition zu formulieren, ist die Ganzheitlichkeit des Menschen (an-Nafs) zu betrachten. Er besteht aus Körper (al-Ğasad) und Geist (ar-Rūḥ). Der Nafs (der ganzheitliche Mensch) durchlebt als Wesen, das einen Geist/eine Seele und einen Körper beherbergt, sein irdisches Dasein. Nach der Trennung von Körper und Geist/Seele durch den Tod führt er im Jenseits ein ewiges Leben fort. Geist/Seele hat durch das Einhauchen Gottes[37] als Wohnstätte den Leib. Demnach ist Geist/Seele zusammen mit dem Leib als Gegenstand der Seelsorge zu betrachten. Aufgabe der islamischen Seelsorge wäre beide Teilbereiche des Menschen in Harmonie zu halten bzw. diese Harmonie herzustellen, wenn sie nicht existiert.

Eine islamische Seelsorgedefinition könnte unter Berücksichtigung dieser Dualität und der o.g. Begriffsdarlegungen folgendermaßen lauten: Islamische Seelsorge ist als eine aus dem rechten Glauben an Gott folgende Bemühung zu verstehen, die eine rechtgläubige ganzheitliche Beziehung zu Gott zu eröffnen und aufrecht zu erhalten vermag.

8 Islamische Seelsorge oder Seelsorge für Muslime?

Bei der aktuellen Diskussion um die islamische Seelsorge und ihre bundesweiten Etablierung[38] ist festzuhalten, dass eine Differenzierung zwischen der islamischen Seelsorge und Seelsorge für Muslime vorzunehmen ist. Die islamische Seelsorge ist eine Seelsorge, der die islamische Theologie zugrunde liegt und dementsprechend eine Seelsorge, die nur von muslimischen Theologen geleistet werden kann. Sie ist in Deutschland durch die Imame in den Moscheevereinen bereits in gewisser Weise in Anwendung.[39] Allerdings ist die Qualität dieser Seelsorge und der rechtliche Rahmen der in Deutschland geltenden Seelsorgestandards bei den muslimischen Religionsgemeinschaften nicht äquivalent zu den evangelischen und katholischen Kirchen. Diesen Standard einzuführen wäre die Aufgabe der muslimischen Religionsgemeinschaften. Der rechtliche Rahmen wäre in Zusammenarbeit mit der Politik zu gewährleisten und zwar im religionsverfassungsrechtlichen Rahmen, wie bei den christlichen Kirchen.

Die Seelsorge für Muslime hingegen kann unter interkultureller Seelsorge aufgefasst und von Nicht-Muslimen geleistet werden. Hierzu gibt es weit mehr Literatur als zur islamischen Seelsorge, da sich etliche nicht-muslimische Seelsorger seit Beginn der Migration mit dieser Frage auseinandergesetzt haben. Diese Form der Seelsorge stößt sehr leicht an ihre Grenzen, wenn z. B. Beistand in Glaubensfragen geleistet werden soll. Solange die islamische Seelsorge nicht flächendeckend etabliert ist, kann die interkulturelle Seelsorge dennoch großen Dienst erweisen.[40]

9 Schlussbetrachtung

Die Anzahl der Muslime ist seit der Nachkriegszeit auf über vier Millionen angestiegen.[41]

Durch die wachsende Anzahl der Muslime in Deutschland und der Alterung der ersten Generation der muslimischen Migranten ist der Bedarf einer islamischen Seelsorge deutlich geworden. Entgegen der klischeehaften Meinung bei manchen Unkundigen ist es festzuhalten, dass die Seelsorge auch in der islamischen Theologie verankert ist. Es kann mit Leichtigkeit gesagt und auch belegt werden, dass eine islamische Seelsorge ihre Grundlagen aus dem Koran und den Hadithen entnehmen kann. Es bleibt die Aufgabe der Wissenschaft diese durch Forschung aus ihr zu extrahieren.

 

Literatur

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[1] Forum am Freitag (ZDF), „Seelsorge im Islam. Neue Aufgabe für Imame“, Beitrag vom 30.10.2009, URL: http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZDF.de/Forum-am-Freitag/2942196/5292322/eff9e7/Seelsorge-im-Islam.html (letzter Zugriff: 02.12.2012).

[2] Al-Baqara 2/48.

[3] Auch Islamwissenschaftler und muslimische Theologen sind über die islamische Seelsorge größtenteils unkundig, da sie nicht zum Curriculum ihres Studiums gehört. Die islamische Seelsorge sollte Gegenstand einer „Islamischen Praktischen Theologie“ werden, wie es bei den evangelischen und katholischen Fakultäten bereits der Fall ist.

[4] Vgl. Thomas Bonhoeffer, Ursprung und Wesen der christlichen Seelsorge, Kaiser (Beiträge zur evangelischen Theologie 95), München 1985, S. 7.

[5] Ernst Heitsch/Plato, Platon, Apologie des Sokrates. Übersetzung und Kommentar, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 23.

[6] Mt 6,25.

[7] Walter Kasper (Hg.), Lexikon für Theologie und Kirche, Herder, Freiburg i. Breisgau u.a. 2000.

[8] Kurt Galling, Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, RGG3, Directmedia Publ. (Digitale Bibliothek 12), ungekürzte elektronische Ausg., Berlin 2004.

[9] Erwin Fahlbusch (Hg.), Evangelisches Kirchenlexikon. Internationale theologische Enzyklopädie, EKL, Directmedia Publ. (Digitale Bibliothek 98), Berlin 2003.

[10] Vgl. den Begriff der Seelsorge in den jeweiligen Lexika.

[11] Horst Balz/Gerhard Müller/Gerhard Krause, Theologische Realenzyklopädie, de Gruyter, Berlin u.a. 2008), S. 7.

[12] „Seelsorge“, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Seelsorge (letzter Zugriff: 02.12.2012).

[13] Klaus Winkler, Seelsorge, de Gruyter, Berlin u.a. 2000, S. 255.

[14] Vgl. Karl Heinz Bormuth, „Qualifikation und Charisma des Seelsorgers“, in: Weißes Kreuz – Zeitschrift für Lebensfragen, Was ist Seelsorge, Jahr 2001 Nr.7

[15] Vgl. die Erläuterung iḥsān, iḫlāṣ und taqwa bei William C. Chittick, Faith and practice of Islam. Three thirteenth century Sufi texts, State University of New York Press (SUNY series in Islam), Albany 1992, S. 9.

[16] Yaḥyā Ibn-Šaraf Nawawī, Riyâd us-Sâlihîn, hrsg. v. Tilmann Schaible, Dâr-us-Salâm Schaible, SKD Bavaria Verl. und Handel, Nr. 60, München 1997.

[17] Ebd., Nr. 95.

[18] Klaus Winkler, Seelsorge, de Gruyter, Berlin u.a. 1997, S. 107.

[19] Qāf 50/16: „Und wahrlich, Wir erschufen den Menschen, und Wir wissen, was er in seinem Innern hegt; und Wir sind ihm näher als (seine) Halsschlagader.“

[20] Al-Anfāl 8/24.

[21] Al-Anfāl 8/2: „Gläubig sind wahrlich diejenigen, deren Herzen erbeben, wenn Allah genannt wird, und die in ihrem Glauben gestärkt sind, wenn ihnen Seine Verse verlesen werden, und die auf ihren Herrn vertrauen.“

[22] Vgl. TRE, Bd. 31, S. 41.

[23] Die Übersetzung „Wort Gottes“ ist aus dem im Koran vorkommenden arab. Wort Kalāmullah ( اللَّهِ كَلامَ ) abgeleitet. Sie ist eine Eigenbezeichnung des Korans. Vgl. Al-Baqara 2/75, At-Tauba 9/6, Al-Fatḥ 48/15.

[24] Ar-Ra‘d 13/28.

[25] Aš-Šarḥ 94/6.

[26] Vgl. „denn der Mensch ist schwach erschaffen“, an-Nisā’ 4/28; „Alle Kinder Adams sind fehlerhaft. Die besten unter den Fehlerhaften sind diejenigen, die ihre Fehler eingestehen“, Ibrahim Canan, Kütüb-i Sitte Hadis Ansiklopedisi, Akçağ Yayınları, Nr. 956, Ankara 2004.

[27] Az-Zumar 39/53.

[28] Al-Baqara, 2/280.

[29] Āli-‘Imrān 3/200.

[30] Āli-‘Imrān 3/126.

[31] Al-Fatḥ 48/4.

[32] s.a.w.: ṣallallāhu ‘alayhi wa sallam ( ‏صلى الله عليه وسلم ) = Allahs Segen und Friede auf ihm. Wird gemäß Koranvers Al-Aḥzāb 33/56 von Muslimen bei der Nennung des Propheten Muhammad ehrend hinzugefügt.

[33] Vgl. Hans Küng, Der Islam. Geschichte Gegenwart Zukunft, Piper, München 2004, S. 327ff.

[34] Vgl. Abū Ḥāmid Muḥammad al-Ghazālī, Der Erretter aus dem Irrtum. al-Munqiḏ min aḍ – ḍalāl, aus dem Arabischen übersetzt, mit einer Einleitung, mit Anmerkungen und Indices hrsg. v. ʿAbd-Elṣamad ʿAbd-Elḥamīd Elschazlī, Meiner (389), Hamburg 1988, S. 82.

[35] Mt 25,34-46.

[36] İbrahim Canan, Kütüb-i Sitte Hadis Ansiklopedisi, Akçağ Yayınları, Istanbul 2004, Nr. 4685

[37] Ṣād 38/72: „Und wenn Ich ihn gebildet und Meinen Geist in ihn eingehaucht habe, dann fallt vor ihm nieder.“

[38] Die Christlich-Islamische Gesellschaft bietet in Zusammenarbeit mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland und mit Unterstützung zahlreicher muslimischer Organisationen einen Grundkurs zur Qualifizierung von Musliminnen und Muslimen in der Notfallseelsorge an, islam.de, „Angebot der Christlich-Islamische Gesellschaft: Notfallseelsorge für Muslime und mit Muslime – Start im Dezember“, URL: http://islam.de/13449.php (letzter Zugriff: 05.12.2012); islam.de, „Erstes muslimisches Seelsorgetelefon nimmt ab 1. Mai 2009 Dienst auf: 030/44 35 09 821“, URL: http://islam.de/11946.php (letzter Zugriff: 05.12.2012); Gaby Buschlinger, „Muslimische Seelsorge für Kranke. Wiesbaden startet Betreuungsprojekt für Mitbürger islamischen Glaubens“, in: Frankfurter Rundschau vom 14. Juni 2008, URL: http://www.fr-online.de/wiesbaden/muslimische-seelsorge-fuer-kranke,1472860,3260972.html (letzter Zugriff: 05.12.2012).

[39] Ahmet Cekin, Stellung der Imame. Eine vergleichende Rollenanalyse der Imame in der Türkei und in Deutschland, Univ., Diss., Tübingen 2004, S. 200ff.

[40] Vgl. Josef Freise/Mouhanad Khorchide, Interreligiosität und Interkulturalität. Herausforderungen für Bildung, Seelsorge und soziale Arbeit im christlich-muslimischen Kontext : Dokumentation eines Kongresses des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.V., das Referats Dialog und Verkündigung, des Bildungswerks der Erzdiözese Köln und der Katholischen Hochschule NRW, 2009, Waxmann, Münster/New York/NY 2011, S. 195.

[41] Statista, „Entwicklung der Anzahl der Muslime in Deutschland von 1945 bis 2009“, URL: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/72321/umfrage/entwicklung-der-anzahl-der-muslime-in-deutschland-seit-1945/ (letzter Zugriff: 05.12.2012)

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