Nr. 29 (1999)

Die Kindheit des Heiligen

Nr. 29 (1999)

Von Edmund Weber
  1. Das Jesuskind im Christentum und Islam

Vielen Religionen ist es selbstverständlich, daß Gottheiten und heilige Wesen Mensch werden und eine Kindheit haben. Den christlichen Religionen orthodoxen Zuschnitts ist die Inkarnation Gottes sogar das Herzstück von Lehre, Ritual und Frömmigkeit. Die Gründe für die Menschwerdung Gottes sind dabei vielfältig: Gott wurde Fleisch, um die Menschheit aus der Gefangenschaft der Sünde loszukaufen oder aber um die Freuden der irdischen Armut zu genießen. Dabei wurde und wird stets

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Nr. 27-11 (1999)

The Life of Jetsun Lochen Rinpoche

Nr. 27-11 (1999)

von Hanna Havnevik, Oslo

Internationale Symposion: Frauen im Buddhismus,
7.-9. Febr. 1997, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main.

Jetsun Lochen Rinpoche was presumably born in 1865 and died in 1951 and was one of the most famous female religious masters in traditional Tibet. Among her various religious roles were those of pilgrim, professional singer of manis (mani pa), healer, a messenger from the land of the dead (‘das log), yogini, nun, lineage-holder, visionary, performer of miracles (siddha), emanation, treasure-finder, religious teacher and head of a nunnery. In short, she had all the signs and charisma of a holy person. She was popularly known as

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Nr. 23 (1998)

The Privileged Religion of Saint Francis of Assisi
Eine Krishna-Lila als Gegenstand diakritischer Theologie

Nr. 23 (1998)

von Edmund Weber

Preliminary Remarks

The popularity of St. Francis (1182/3-1226) in our days is overwhelming. He has become a modern hero – not only of Catholics but also of Protestants, non-Christians and even atheists. Nevertheless, the question may be raised whether the modern portrayals of St. Francis do justice to the historical person. In order to get a more solid answer we will analyze various documents which were approximately known to and approved by St. Francis himself, particularly his Testimony, his Song of Brother Sun, the Unapproved Rule, the Approved Rule, the Admonitions, and the Letter to the Faithful Ones I.[1] We will not even use the legendary reports of his disciples. From the very beginning the devotees of St. Francis made

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Nr. 22 (1998)

Der Diebstahl der Flöte
Eine Krishna-Lila als Gegenstand diakritischer Theologie

Nr. 22 (1998)

von His Holiness Bhakti Caru Swami (Calcutta)

Gegenstand und Aufgabe diakritischer Theologie
Die von Martin Luther ausgelöste und profilierte Geistesrevolution des 16. Jahrhunderts hat der Theologie einen neuen Gegenstand und eine neue Aufgabe erschlossen, die bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Danach ist nicht Gott Gegenstand dieser Theologie, sondern Gesetz und Evangelium; und ihre Aufgabe besteht nicht im Entwurf von Gottesbildern, son-dern im discrimen inter legem et evangelium, in der Unterscheidung von Gesetz und Evangelium.

In dieser theologischen Selbstbestimmung, die wegen ihrer einzigartigen Aufgabe

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Nr. 12b (1997)

Historical Theology and Inter-Religious Dialogue

„….in no other than the human form is it possible for beings to experience and become acquainted with my real existence.“

Nr. 12b (1997)

von Matthias Benad

That God has to become man in order to reveal the being of God to mankind is a belief not only held by Christianity. In Bhagavata Purana, one of the holy scriptures of Hinduism, God Vishnu speaks the sentence quoted above when he is incarnated as Krishna. In a world getting ever smaller, awareness of other religions gains more and more importance. It is my purpose to show what contribution the theological field I represent, ecclesiastical history or historical theology,1 may make towards getting to know other religions and seeking dialogue with them. I will use the worship of Krishna in the following text to exemplify my propositions.2

My explanations are set out in five parts:

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Nr. 12a (1997)

Historische Theologie und interreligiöser Dialog

„… in keiner anderen als der menschlichen Gestalt ist es möglich,

daß die Wesen mein wirkliches Sein erfahren und kennenlernen.“

Nr. 12a (1997)

von Matthias Benad

Daß Gott Mensch werden müsse, um den Menschen das Wesen Gottes zu offenbaren, ist kein ausschließlich im Christentum verbreiteter Gedanke. Im Bhagavata Purana, einer der heiligen Schriften der Hindus, spricht Gott Vishnu bei Gelegenheit seiner Menschwerdung als Krishna den oben zitierten Satz. In einer immer kleiner werdenden Welt gewinnt die gegenseitige Wahrnehmung der Religionen immer größere Bedeutung. Meine Absicht ist es, mich im folgenden darüber zu äußern, welchen Beitrag die von mir vertretene theologische Disziplin, die Kirchengeschichte oder historische Theologie[1], dazu leisten kann, andere Religionen zur Kenntnis zu nehmen und das Gespräch mit ihnen zu suchen. Als Bezugspunkt dient mir im folgenden die Krishna-Verehrung [2]. Meine Ausführungen gliedern sich in fünf Abschnitte:

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Nr. 05b (1997)

Swami Vivekananda und der Buddhismus

Nr. 05b (1997)

von Edmund Weber

Modern Hindus use the term ‚Hindu‘ in a positive sense. It is no more a derogatory appellation used by foreigners and oppressors, but a powerful self chosen name.

The historically most valid ideologue of that positive Hindu understanding is Narendra Nath Datta (1863-1902). This highly talented son of a regarded lawyer family in Calcutta became disciple of Ramakrishna, the flaming son and

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Nr. 05a (1997)

Swami Vivekananda und der Buddhismus

A Contribution to a Modern Concept of Religion and Inter-Religious Relations

Nr. 05a (1997)

von Edmund Weber

Moderne Hindus verwenden die Bezeichnung Hinduismus in einem positiven Sinn. Sie gilt nicht mehr als lästige Fremd-, sondern als identitätsstiftende Selbstbezeichnung. Der historisch wirksamste Ideologe dieser neuen, man muß fast sagen genuinen Hinduismusbewegung, ist der in Kalkutta gebürtige Narendra Nath Datta (1863-1902). Dieser hochbegabte Sohn einer angesehenen Juristenfamilie wurde Schüler von Ramakrishna, dem glühenden Verehrer

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Nr. 03 (1997)

Thesen zum interreligiösen Dialog und zur protestantischen Apologetik

Nr. 03 (1997)

von Edmund Weber

ProlegomenaProtestantische Theologie in der Nachfolge Martin Luthers hat allein Gesetz und Evangelium zum Gegenstand.Ihre Aufgabe besteht allein in der Unterscheidung der beiden verba Dei.Als ars practica hat sie für jede Epoche existenzrelevant herauszufinden, was hier und jetzt heißt:

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