Nr. 29 (1999)

Die Kindheit des Heiligen

Nr. 29 (1999)

Von Edmund Weber
  1. Das Jesuskind im Christentum und Islam

Vielen Religionen ist es selbstverständlich, daß Gottheiten und heilige Wesen Mensch werden und eine Kindheit haben. Den christlichen Religionen orthodoxen Zuschnitts ist die Inkarnation Gottes sogar das Herzstück von Lehre, Ritual und Frömmigkeit. Die Gründe für die Menschwerdung Gottes sind dabei vielfältig: Gott wurde Fleisch, um die Menschheit aus der Gefangenschaft der Sünde loszukaufen oder aber um die Freuden der irdischen Armut zu genießen. Dabei wurde und wird stets

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Nr. 19 (1998)

Die Einheit von Buddhismus und Hinduismus in Erfahrung und Lehre des Dalai Lama

Nr. 19 (1998)

von Edmund Weber

Der Dalai Lama, seit 1959 in indischem Exil, in einem mehrheitlich hinduistischen Lande, hat sich vielfach zum interreligiösen Dialog und den interreligiösen Beziehungen geäußert und keinen Zweifel daran gelassen, daß für die Menschheit der Buddhismus nur eine von vielen religiösen Möglichkeiten darstellt. Das Verhältnis zum Hindutum hat er aber stets als besondere Beziehung interpretiert und als religiöse Verwandtschaft erlebt. Beide Religionswelten gehören zum Bharatiya, d.h. indogenen Dharma. Die konkrete Gestaltung dieser Beziehung beschränkt der Dalai Lama keineswegs

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Nr. 18a (1998)

Ambedkars Neo-Buddhismus und seine Beziehung zum Hindu Dharma
Eine religionswissenschaftliche Annäherung an Friedrich Heiler (1892 -1967)

Nr. 18a (1998)

von Edmund Weber

Die indischen Neo-Buddhisten, die auch Ambedkariten genannt werden, haben seit den 50er Jahren eine Bewegung entfacht, die den Buddhismus ihrer Deutung und Praxis als Höchstform der indogenen Kultur, des Dharma, versteht. Wegen der Aktualität der Dalitfrage [1] spielen diese Neo-Buddhisten in der gegenwärtigen Politik Indiens eine gewichtige Rolle; und für den indischen Buddhismus haben sie nicht nur wegen ihrer politischen Aktivitäten an Bedeutung gewonnen, sondern einfach auch deshalb, weil sie, überwiegend der Mahar-Jati [2] zugehörig, inzwischen die Mehrheit der indischen Buddhisten bilden.

Die Neo-Buddhisten gehen auf

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Nr. 15b (1997)

The Hindu Buddha
according to the Theology of the Bengali Vaishnava Acharya
Bhaktivedanta Swami

Nr. 15b (1997)

von Edmund Weber

In the broad Indian religious culture we find two basic concepts of the inner structure of the Holy. The Advaita religion believes in the ’not-two‘ will say absolute ‚oneness‘ of the ultimate reality. The Dvaita religion yet believes in ‚two‘ will say the dual structure of the whole. Nevertheless, the latter one is no radical dualism because it recognises nothing to be outside the last reality. It is a kind of ‚dualist monism‘ and insofar fundamentally different to West Asian and European moderate or radical dualism.

The Dvaita religion experiences the inner structure of the Holy as everlasting dynamic relation of the whole and its parts. As a rule, the representation of the whole

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Nr. 15a (1997)

Der Hindu Buddha
in der Theologie des bengalischen Vaishnava Acharya
Bhaktivedanta Swami

Nr. 15a (1997)

von Edmund Weber

Die Vaishnavas [1] zählen zu den indischen Dvaitas oder Theisten. Sie verehren Vishnu bzw. Krishna als einzigen, allumfassenden und personalen Gott. Dieser Gott kommt, wenn die Weltordnung, der Dharma, in Gefahr oder gestört ist, als heilbringender Avatar in die Welt. Und Buddha war ein solcher Avatar, d.h. eine helfende Inkarnation Vishnus.

Ganz in dieser Tradition stehend hat der weltbekannte Gaudiya-Vaishnava Lehrer und Gründer-Acharya der Iskcon, Swami Bhaktivedanta [1896-1977] [2] in seiner Theologie Buddha als Mensch gewordenen Gott,

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Nr. 05a (1997)

Swami Vivekananda und der Buddhismus

A Contribution to a Modern Concept of Religion and Inter-Religious Relations

Nr. 05a (1997)

von Edmund Weber

Moderne Hindus verwenden die Bezeichnung Hinduismus in einem positiven Sinn. Sie gilt nicht mehr als lästige Fremd-, sondern als identitätsstiftende Selbstbezeichnung. Der historisch wirksamste Ideologe dieser neuen, man muß fast sagen genuinen Hinduismusbewegung, ist der in Kalkutta gebürtige Narendra Nath Datta (1863-1902). Dieser hochbegabte Sohn einer angesehenen Juristenfamilie wurde Schüler von Ramakrishna, dem glühenden Verehrer

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